Generative KI unterstützt Zulassungsprozess
Das Projekt GenAI-Med will den Weg für den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz im Rahmen des Zulassungsprozesses für Medizintechnik-Unternehmen ebnen. Dafür soll in einem Workshop ein praxisorientierter Anforderungskatalog entstehen, dessen technische Umsetzung an einem konkreten Beispiel erfolgt.
Um Medizintechnik-Unternehmen dabei zu unterstützen, generative Künstliche Intelligenz in den Zulassungsprozess einzubinden, wurde das Projekt GenAI-Med vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und der MedicalMountains GmbH ins Leben gerufen. Anhand konkreter Beispiele werden in dem Projekt der Nutzen und die Kosteneinsparungen durch die Implementierung von generativer KI im Vergleich zu traditionellen Prozessen gezeigt.
Bisher ist für viele Medizintechnik-Unternehmen die Einbindung digitaler Technologien in die bestehenden Prozesse noch schwer vorstellbar. Das soll sich nun durch das vom Bundesforschungsministerium geförderte Verbundprojekt ändern. Dafür bringt das Fraunhofer IAO seine strukturellen und technologischen Kompetenzen ein; die MedicalMountains GmbH bildet die Schnittstelle zur Medizintechnik-Branche. Die Partner sind überzeugt: Generative KI hat das Potential, besonders kleinen und mittleren Unternehmen im Zulassungsprozess unter die Arme zu greifen. Daher sollen praxisnahe Workshops im Rahmen von GenAI-Med an die Materie heranführen und den Teilnehmern Impulse für die eigene Umsetzung geben.
Aus den Ergebnissen wird der Anforderungskatalog für einen Demonstrator formuliert. Das heißt: „Die technische Umsetzung erfolgt zunächst an einem konkreten Beispiel“, erläutert Dr.-Ing. Maximilien Kintz, Leiter des Teams Angewandte Künstliche Intelligenz am Fraunhofer IAO. Aus dem Ergebnis könnten dann eine ganze Reihe an Erkenntnissen abgeleitet werden. „Etwa, welche Datenqualität es für einen sinnvollen Output braucht, wie viel Aufwand eingespart wird, welche weiteren Bereiche profitieren könnten, wo im eigenen Unternehmen neue Kompetenzen aufgebaut werden sollten.“ Vor allem aber gehe es darum, einen niederschwelligen Zugang zu ermöglichen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln. „Der Bedarf an standardisierter und effizienter Unterstützung wird noch steigen“, sagt KI-Spezialist Jens Drawehn vom Fraunhofer IAO. „Wer sich jetzt auf den Weg macht, generative KI kennenlernt und nutzt, wird fraglos einen Wettbewerbsvorteil haben.“
Der erste Workshop findet am 23. Januar von 09:00 bis 12:30 Uhr im IFC in Tuttlingen statt. Das Angebot wendet sich an Hersteller, um mögliche Einsatzbereiche generativer KI im Zulassungsprozess von Medizinprodukten zu ermitteln. Für die Teilnahme am Workshop sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Fragen dazu beantwortet Meinrad Kempf von MedicalMountains.